2013 habe ich mir, nach meiner abgeschlossenen Ausbildung zur Krankenschwester, den Wunsch eines eigenen Pferdes erfüllt und mir einen komplett rohen P.R.E. (Pura Raza Espanola) von Mallorca geholt, nachdem ich mir dort vor Ort ein paar Gestüte angeschaut habe. Und wie das Leben so spielt, ist das Traumpferd vor Ort doch ganz anders und stellt einen vor so manche Herausforderungen. Wenn das 3-jährige Traumpferd lieber über Zäune springt statt bei mir auf dem Reitplatz zu bleiben, orientiert man sich schnell abseits der Wege der klassischen Reitschule. So wurden Monty Roberts, Pat Parelli und so manch anderer Horseman zu meiner regelmäßigen Abendlektüre und die Faszination des Horsemanship und der Freiarbeit erfasste mich. Da mein kleines Traumpferd Osado sehr sensibel ist durfte ich schnell feststellen, dass Zuhören und sich Einfühlen besser ist als von oben herab zu bestimmen. Durch Seminare und Einzelunterricht bei verschiedenen Parelli-Trainern, Peer Claasen und anderen Horseman habe ich Erfahrungen und Eindrücke gewinnen können, wie der harmonische und partnerschaftliche Umgang mit dem Pferd aussehen soll. Diese Partnerschaft lebe ich jeden Tag mit meinem kleinen Traumpferd. Da man ja bekanntlich nie auslernt, absolviere ich zurzeit die Ausbildung zur ganzheitlichen Pferdetrainerin bei Sandra Schneider, um mehr Wissen und Erfahrungen zu sammeln und dies weitergeben zu können. Ich finde die feine Kommunikation, egal ob in der Dressur von oben oder bei der Bodenarbeit von unten, einen grundlegenden Schlüssel zum harmonischen miteinander. Für mich ist wichtig, dass diese Kommunikation ein Dialog zwischen Pferd und Reiter ist. Eine bedeutende Rolle ist dabei, die Ausbildung zeitlich an die physische und psychische Entwicklung des Pferdes anzupassen. Frei nach dem Motto: Was von unten gut vorbereitet ist, klappt im Sattel auch. Um meinem Osado eine möglichst vielseitige Ausbildung zu ermöglichen, habe ich mich mit unterschiedlichen Themen zur ganzheitlichen Pferdeausbildung auseinandergesetzt. Dazu zählen u.a. verschiedene Bereiche des Horsemanships, die Desensibilisierung des Pferdes, Longenarbeit am Kappzaum, die Equikinetic und die Zirzensik sowie die klassische Ausbildung des jungen Dressurpferdes nach Xenophon. Im Vordergrund steht: Ich und mein Pferd haben Spaß am miteinander arbeiten, denn „ohne Pferd geht eben nicht“.